Antonia Ingrid de Medici (* unbekannt; † 7. Juli 1297 auf See) war eine hanseatische Adlige und Mäzenin templerischer Abstammung. Sie war Markgräfin von Murnau und Generalsekretärin der politischen Partei Squadra Repubblica. Obwohl ihre Familie in der Hanse unbeliebt war, gelang es Antonia zeitweise, politischen Einfluss zu erlangen.

Antonia de Medici
Herkunft und Jugend[]
Antonia de Medici stammte aus der adligen Familie de Medici. Ihr Vater Antonio de Medici war ein Tyrann, der in der Hanse Unrecht begangen hatte und deswegen mit Gericht in Lubecca seiner Familie auf ewig aus dem Hansebund verbannt worden war. Über Antonias Jugend und Herkunft ist wenig bekannt.
Leben in der Hanse[]
Etwa im Jahr 1294 erschien Antonia de Medici erstmals in der Hanse in Erscheinung und ließ sich in der Stadt Murnau nieder. Obwohl ihre Familie verbannt war, gewährte man ihr ein dreijähriges Aufenthaltsrecht. Sie trat als Mäzenin der Künste auf und geriet bald in einen literarischen Streit mit dem Dichter Roland von Eibenbruch. Dieser verfasste ein spottendes Gedicht mit dem Titel "Die Mäzenin" über sie. Später milderte er seine Kritik jedoch wieder und widmete ihr sogar eine Elegie.
Antonia wurde Mitglied der Murnauer Oberschicht und Markgräfin der Stadt. Zusammen mit Antonio Grimaldi gründete sie 1296 die politische Partei Squadra Repubblica. Ihr Ziel war es, die Hanse neu auszurichten. Dies führte zu Spannungen mit der hanseatischen Regierung unter Doge Primus Caspar, die Antonias politischen Einfluss einschränken wollte.
1297 brachte Antonia einen unehelichen Sohn namens Lorenzo Cosimo de Medici zur Welt. Doge Caspar sah dies als Anlass, ihr Aufenthaltsrecht nicht zu verlängern und sie mitsamt ihrem Sohn aus der Hanse zu verbannen. Daraufhin floh Antonia aus Murnau.
Tod auf See[]
Noch im selben Jahr 1297 schloss sich Antonia de Medici einer Expedition zur Umsegelung der südlichen Länder an, um der drohenden Verbannung aus der Hanse zu entgehen. Auf dieser Seereise verstarb sie am 7. Juli 1297 an Bord der Murnauer Karacke Lepanto unter nicht völlig geklärten Umständen. Kurz vor ihrem Tod bat sie das hanseatische Volk noch um Vergebung für die Sünden ihrer Familie.
Ihr Sohn Lorenzo Cosimo wuchs nach ihrem Tod auf dem Castello Miramare in Murnau auf. Obwohl die Medici in der Hanse unbeliebt waren, gelang es Antonia zeitweise durch ihr Wirken als Mäzenin und Politikerin, Einfluss zu erlangen. In Murnau war sie eine angesehene Persönlichkeit. Mit ihrem frühen Tod auf See endete ihr Versuch, in der Hanse politisch Fuß zu fassen.