Cantus ist ein kleiner neutraler Stadtstaat im Osten des Hansekontinents. Die Stadt war als Zentrum des sogenannten Magnum Imperium von Cantus lange Zeit die wichtigste Stadt des Südens. Heute ist Cantus nach mehreren internen Konflikten in einer instabilen politischen Verfassung und verhält sich in Folge dessen äußerst zurückhaltend. Obwohl die Metropole bereits seit Jahrhunderten sukzessive an Bedeutung verliert, ist sie immer noch sehr Bevölkerungsreich und konnte sich zumindest teilweise Gebäude und gesellschaftliche Strukturen früherer Tage bewahren.
Geschichte[]
Gründung und Blütezeit[]
Die Gründung von Cantus wird heute zumeist auf das Jahr 0 datiert und wurde im "Calendarium Carolinum Albrechtinum" zum Ausgangspunkt der Zeitrechnung erwählt. Bereits kurz darauf begann der rasante Aufstieg der Stadt, die in den folgenden Jahrhunderten stetig expandierte und sich von der Regionalmacht zu einem Großreich entwickelte. Während seiner Blüte, die etwa von 100-500 CCA andauerte, kontrollierte das "Magnum Imperium" viele Gebiete, wie etwa das gesamte Hanseatische Kernland, das Dreikönigseck bis nach Colonia, die Altlande und Westzähringen, die Westküste Südhylikas und weite Teile des nördlichen Sydakos. Bei vielen weiteren Städten, wie etwa Erebor ist unklar, ob sie seinerzeit auch bereits als Cantuser Kolonie bestanden.
Die Einwohner von Cantus selbst betrachteten sich damals als den abgelegeneren Territorien seines Reiches überlegen, versuchten allerdings durch das Einsetzen von lokalen Statthaltern den Ausbau etwa der Infrastruktur und die Gründung neuer Siedlungen viele Gebiete zu fördern. Das dadurch etwa die Entstehung vieler Altlandstädte und erster Hansesiedlungen in die Cantuser Blüte fällt, ist somit zumeist Resultat des Magnum Imperium, welches in unterschiedlich zentralisierter Form vermutlich zeitweise als Republik und zeitweise als Monarchie regiert wurde.
Die weite Ausdehnung des Reiches sorgte für eine Vermischung verschiedener Kulturen, was zu der Schaffung einer ersten Identität des "Südens" führte. Es wird so beispielsweise angenommen, dass sich die Bezeichnungen von Gottheiten im Avalismus durch Cantus aus dem Sydakos in weitere Provinzen getragen wurden und sich so unter dem Einfluss lokaler Kulte Strömungen entwickelten, die heute als altavalistische Religionen bezeichnet werden. In die Blütezeit fallen zudem frühe, uns bekannte Zeugnisse der Literatur, etwa die "Carmina" des Dichters Gaius Valerius Natullus.
Bedeutungsverlust ab 500 CCA[]
Zu Beginn des 6. Jh. bahnte sich ein langsamer Verlust des einst riesigen Einflusses von Cantus ab. So gelangten etwa die altländischen Städte zu größerer Autonomie und fochten untereinander Konflikte, wie etwa den Weißwasser-Krieg (ca. 530) aus, um an lokaler Macht zu gewinnen. Viele der einstigen Statthalter der Provinzen des Magnum Imperium entwickelten sich zu weitestgehend unabhängig agierenden Herrschern von Kleinkönigreichen und Fürstentümern. Die Einheit im Reich konnte nicht wiederhergestellt werden, da auch in der Hauptstadt unterschiedliche Familien um die Vorherrschaft konkurrierten und gegeneinander intrigierten.
Spätestens mit dem Verlust des Altlandgebiets durch die Gründung des gleichnamigen Reiches durch Roland den Einer 751 war der Abstieg des Magnum Imperiums absehbar. Auch der Sydakos und Südhylika entzog sich in den folgenden Jahren gänzlich dem Einfluss des Imperiums. Cantus verwehrte sich auch lange anzuerkennen, dass zum Erhalt des Staates eine Anpassung an den gesellschaftlichen Fortschritt notwendig ist und verschloss sich beispielsweise der thalesischen Reformierung des Glaubens und der darauf Folgenden avalistischen Lehre. Zuletzt gingen auch die Gebiete im einstigen Kerngebiet, dem Hanseraum verloren und gelangten unter den Einfluss andere Mächte, wie dem Temperreich. So schrumpfte die einstige Hegemonialmacht zu dem Stadtstaat zusammen, den er heute darstellt.
Gegenwärtige Situation[]
In der jüngeren Geschichte kollabierte der republikanische Staat Cantus vollständig und befand sich in zahlreichen Bürgerkriegen. Besonders in den 1260ern wurde die Stadt von zwei blutigen Bürgerkriegen heimgesucht und stand unter dem Einfluss von korruptem Stadtadel. Die instabile Situation sorge dafür, dass im November 1268 die geistige und besonders literarische Elite die Flucht ergriff und ein Aufleben der Schriftstellerei in Wittelsbach begünstigte. Zwar ist seit dem letzten offenen Bürgerkrieg die Lage wieder etwas ruhiger geworden, allerdings bestehen weiterhin heftige Auseinandersetzungen und die Machtverhältnisse in der Stadt sind mehr als ungeordnet.