Der Schnelle-Feder-Verlag bzw. Flotte-Feder-Verlag ist ein wettiner, ursprünglich wittelsbacher Verlagshaus, welches vor allem die Werke der Wettiner Autoren und der Goldenen Feder publiziert.
Gründung und Anfangsphase des Verlags
Als Reaktion auf die literarische Betriebsamkeit in Wittelsbach während der sog. "Wittelsbacher Periode" (Epochenbegriff definiert durch Sophos von Wettin) gründete man 1272 zum Erscheinen der Federwerke der drei Cantuser (Alberti, Modulatus, Boccata) den Schnelle-Feder-Verlag Wittelsbach. Sein Redaktionsgebäude und seine Druckerei waren am Marktplatz von Wittelsbach gelegen (heute ist nur noch die Druckerei in Betrieb). Gleichzeitig sollte dieser Schritt für die Zukunft den Schnelle-Feder-Verlag zum „Haus-Verlag“ der Goldenen Feder machen, in dem vor allem die Schriften der Zähringischen Zeit veröffentlicht werden würden.
Ein weiterer Effekt davon, dass das erste Mal Literatur „vermarktet“ wurde, war, dass die Popularität von Büchern als Handels- und Luxusgut anstieg und es unter Bürgern wie Adligen beliebt wurde, eigene Sammlungen anzulegen. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang Markgraf Alexander von Erebor (1234-1280).
Historische Einordnung
Der Schnelle-Feder-Verlag war als Instrument des Ordens der Goldenen Feder während der Wittelsbacher Periode konzipiert worden. Waren die Schriften des Ferenc Bathory zu dessen Lebzeiten noch dezentral vervielfältigt und in verschiedenen Städten der Altlande veröffentlicht worden, da ja ihr Wirkungsbereich die ganzen Altlande und auch den internationalen Raum umfassen sollte, so konzentrierte sich das Forum der Gelehrsamkeit in der Wittelsbacher Periode eben auf Wittelsbach. Dort aber, da ja aufgrund der aufrecht erhaltenen Neutralität das Kriegsgeschehen in Yorien an der Stadt vorbeiging, wuchs sogar das Interesse an den literarischen Entwicklungen, was eine Fertigungsstätte innerhalb Wittelsbachs sinnvoll machte. Noch hinzu kam, dass der Orden der Goldenen Feder noch nicht sehr umfangreich an Mitgliedern und in lokaler Nähe in Wittelsbach versammelt war, sodass für einige Jahre Wittelsbach das einzige Zentrum der Intellektualität blieb und so die Vervielfältigung von Werken innerhalb der Stadt gefordert war.
Umzug nach Wettin
Nachdem sich aber aus politischen Gründen das sozio-kulturelle und ökonomische Hauptgeschehen in den frühen 1270er Jahren aus Wittelsbach nach Wettin verlagerte und dort vervielfachte, erwirkte Karl Ferdinand Prinz von Zähringen (1244-1286), selbst ja Wettiner und Erbe der Leitung des Ordens von Ferenc Bathory, im Jahre 1274 den Umzug des Ordens der Goldenen Feder nach Wettin. Dieser bestand damals aus ihm und der cantusischen Fraktion. Demnach wurde es auch nötig, den Verlag von Wittelsbach nach Wettin zu verschieben, da es sich ja abzeichnete, dass, vergleichbar dem literarischen Forum Wittelsbachs zuvor, aber in größerer Dimension, von nun an hier die Publikationen, Diskussionen und der Bücherkonsum den Hauptschauplatz haben würden.
Epochale Relevanz
Der Umzug des Ordens und seines Haus-Verlags der Schnellen-Feder im Jahre 1274 markiert somit neben der Veröffentlichung der „Suche“ des Karl Ferdinand von Zähringen im selben Jahr den Punkt, an dem der Nimbus, den Motor der Literatur und Kultur zu beherbergen, von Wittelsbach endgültig auf Wettin übergeht (endgültig, weil, wie wir sehen werden, auch vor 1274 schon in Wettin geschrieben worden ist). Im Schnelle-Feder-Verlag erscheinen bis heute noch Publikationen vieler renommierter Autoren der Goldenen Feder, unter anderem auch des heutigen Oberhaupts des Ordens Roland von Eibenbruch (*1262).
Entwicklung von Wittelsbach
Wittelsbach existierte zwar immer noch als Umschlagplatz für Bücher, war aber selbst nicht mehr ein Ort literarischer Innovation, Wettin bzw. Zähringen hatte sich erfolgreich von den Altlanden gelöst.
Verwechslungen: "Schnelle-Feder" und "Flotte-Feder"
Teils findet sich heute in manchen Publikationen die Bezeichnung, ein Buch sei im „Flotte-Feder-Verlag“ erschienen. Hierbei handelt es sich um einen Übertragungsfehler: In der Tat existierte in Wittelsbach neben dem Schnelle-Feder-Verlag des Ordens der Goldenen Feder noch der Flotte-Feder-Verlag, der sich aber mehr auf die Verlegung von Zeitungen und Flugblättern fokussierte, zwei Gattungen, die von den Bibliothekaren Wettins nach Diskussionen zu diesem Thema nicht zur eigentlichen „Literatur“ hinzugezählt werden.