Dieterich Bergenach (*1258) ist ein reiksländischer Komponist und Musiker.
Geburt, Jugend und Ausbildung
Geboren in Ettinsborg, der Stadt, in welcher auch der renommierteste Instrumentenbauer der Welt seinen Sitz hat ("Zell") und wo das Musiktheater im "Theater der Damen" eine beliebte Attraktion ist, kam Bergenach schon früh mit der Musik in Kontakt. Er studierte bei Johann Forck die Komposition und trat 1278 mit 20 Jahren als Kapellmeister des Logostempels am Markt zu Ettinsborg an.
Frühe Karriere
Über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus wurde er erstmals bekannt, als er an den Uraufführungen der großen Wettiner Tragödien (Das "Salz" des Karl Ferdinand von Zähringen 1280 und "Der Letzte König" des Olivius Perusius 1281) mitwirkte, wo er mit seinem früheren Lehrmeister zusammen die musikalische Untermalung organisierte.
Nachdem sich Bergenach also als erfolgreicher Musiker etabliert hatte, nahm er 1285 auch selbst einen Schüler auf, den damals siebzehnjährigen Frank Vibius (*1268). Dieser kam aus San Velano und sollte vier Jahre lang bei Bergenach die musikalischen Künste erlernen. Von diesem Schüler stammt beispielsweise die ehemalige Nationalhymne der Hanse (die aktuelle schrieb Bergenach 1290 selbst) und die Fanfare des Dogen.
Mäzenatentum des Jonathan von Glozelle
1286 publizierte Bergenach das erste Mal einige seiner Kompositionen, die für die musikalische Bürgerschaft Ettinsborgs gedacht waren. Dies führte für Bergenach in ganz Zähringen zu einem guten Ruf als Komponist, was ihm noch im selben Jahr den Auftrag des Markgrafen von Telmar, Jonathan von Glozelle, eine Suite aus Tänzen zu schreiben, einbrachte. Bergenach nahm freudig an und die Auftragsarbeit wurde ein voller Erfolg. Besonders die Ecsede, der majestätische Tanz zu Beginn der Komposition, stießen auf solche Begeisterung in Berunawacht, der Stadt des Tanzes, dass dieses Stück bis heute bei den Bällen am Hof des Herzogs von Telmar herangezogen wird. Ohnehin sollte Jonathan von Glozelle der wichtigste Mäzen von Dieterich Bergenach werden, denn er gab bis dato noch zwei weitere Hofmusiken (1290 und 1292) in Auftrag. Besonders die dritte Hofmusik erlangte durch ihren vornehmen, aber spannungsvollen Stil große Anerkennung. So kam es, dass sich Bergenach nach 1286 auch oft am Hof in Berunawacht aufhielt, wo Jonathan von Glozelle ihn gern empfing - schließlich profitierten beide: Der Markgraf erhielt Musik zur Demonstration des Prunks seines Hofes und der Komponist Prestige und Entlohnung.
Bergenach in Wettin
Als Roland von Eibenbruch 1290 nach Wettin umzog, folgte Dieterich Bergenach dem Nationaldichter Reikslands für einen Besuch in der Hauptstadt. Dort komponierte er drei Madrigale für den königlichen Hof, was ihn also auch in der "weißen Stadt" erneut ins Gedächtnis der Öffentlichkeit brachte (1280/81 war er ja schon mal zwecks Theateraufführungen in Wettin tätig gewesen).
Schließlich gab 1292 Hierarch Sophos von Wettin, welcher ja Bergenach in Wettin bereits kennengelernt hatte und der in seinem Hierarchat viele Mittel für die Pracht der Kirche aufwandte (wie zum Beispiel für die Umbauten der hierarchischen Paläste in und um Wettin und der wettiner Sakralbauten und allgemein für die politische Stärkung der Kirche während dem Interregnum Reikslands von 1287 bis 1293) bei Bergenach das "Logosoratorium" in Auftrag; eine Vertonung der Anfangssage des Avalismus mit Chor und Orchester. Zwar bekam das Werk nach der Veröffentlichung zum Logosfest 1292 keine mit den Telmarischen Hofmusiken vergleichbare Resonanz, aber der geistliche Auftraggeber zeigte sich überaus zufrieden mit dem Ergebnis.
Im selben Jahr kehrte Bergenach allerdings wieder nach Ost-Zähringen zurück, wo er für Jonathan von Glozelle die Dritte Telmarische Hofmusik schrieb und zur Aufführung brachte. Nachdem Jonathan von Glozelle bei der Reiksreform zur Krönung des Franz Nicolaus von Zähringen 1293 zum Herzog erhoben worden war, bot dieser Dieterich Bergenach eine dauerhafte Beschäftigung in den Diensten des Herzogs an. Bergenach nahm an und wurde somit 1293 Hofkomponist des Herzogs von Telmar.
Hörbeispiele
- Die berühmte "Erste musikalische Widmung an den Markgrafen von Telmar" von 1286:
- Die ebenfalls beliebte "Dritte telmarische Hofmusik" von 1292:
- Das "Im Anfang" des "Logosoratoriums" von 1292:
Werkverzeichnis
- Aria für Cembalo, 1286
- Credis me potuisse, vierstimmiges Madrigal für den Königshof, 1290
- Dreistimmige Fantasia nach einem Madrigal für Orgel, 1286
- Dritte Telmarische Hofmusik, 1292
- Doppelfuge der Eusebeia in A-Moll, 1293
- Erste Telmarische Hofmusik, 1286
- Fuge in C-Moll, 1289
- Lesbia mi dicit, vierstimmiges Madrigal für den Königshof, 1290
- Logosoratorium, 1292
- Nationalhymne der Hanse, 1290
- Non potest mulier, vierstimmiges Madrigal für den Königshof, 1290
- Zweistimmige Fantasia für Laute, 1289
- Zweite Telmarische Hofmusik, 1290